Aussage von Gina Izett* fűr die unabhãngige Untersuchung der Golfkriegskrankheiten
13 Oktober 2004
Es ist schwierig zu erklären was in einem vorgeht wenn man merkt das der
Mensch den man so sehr liebt sich so verändert hat. Doch er selber hat es nicht
gemerkt und ich habe es auch erst nicht wahrhaben wollen. Irgendwann ist man
aber an einem Punkt angelangt an dem man es sich selber eingestehen muß.
Ich habe dann viele Dinge versuch um ihm zu zeigen das ich zu ihm stehe, sei es
mit arbeiten und überstunden machen oder die Kinder und den Haushalt alleine zu
meistern. Er hat sich immer mehr zurückgezogen und die Kinder auch dadurch
vernachlässigt. Es war sehr schwer den Kindern begreifbar zu machen warum
ihr Papa nicht mehr so ist wie früher und es hat mich sehr viel Kraft gekostet
alles zu meistern. Ich hätte ihn auch einfach fallen lassen können doch dazu
liebe ich ihn zu sehr, also halte ich zu ihm egal wie und was kommt.
Am schlimmsten sind die Stimmungsschwankungen und Aggressionen, es ist sogar
teilweise so schlimm gewesen das wir beide handgreiflich geworden sind und es
auch zu Verletzungen kam, schlimm ist es auch wenn er jetzt gut gelaunt
ist und nach 10 min. plötzlich ganz anders, entweder traurig oder deprimiert
oder agressiv. Es ist schwer einzuschätzen wie er ist im nächsten moment und
es ist für mich nicht leicht sich von jetzt auf gleich jeder Situation
anzupassen. Es gibt momente in denen man sich sagt wie wird es in einigen
Monaten oder Jahren sein, halte ich es solange durch? Doch ich glaube das ich
die Kraft haben werde und wenn ich denke ich schaffe es nicht denke ich stets
daran: Er war nicht immer so und er ist tief im Herzen auch nicht so sondern so
gemacht worden. Das gibt mir die Kraft um auch weiterhin zu ihm zu stehen und
ihm zu helfen wo ich nur kann.
Ich habe schon so manche Träne geweint und so manche schlaflose Nacht gehabt in
der ich dachte warum kann er nicht wieder so sein wie früher, doch so wird er
nie wieder werden ganz im Gegenteil, ich merke das es immer schlimmer wird, doch
das schlimmste ist ich kann nichts dagegen machen sondern ihn nur unterstützen
, was an manchen Tagen sehr schwierig ist. Oft weis ich nicht wie ich mich ihm
gegenüber verhalten soll und bin mir selbst unsicher. Ich selbst zweifele
manchmal an mir ob ich ihn genug unterstütze, oder ob ich mehr tun könnte.
Doch dann frage ich mich was? Was kann ich noch tun?
Es gibt Tage an denen fühle ich mich körperlich und seelisch so schlecht das
ich dann denke, wie schaft er es nur das täglich auszuhalten, denn so wie ich
mich jetzt fühle geht es ihm täglich. Dann denke ich: Ich muß wieder fit
werden für ihn und für unsere Kinder. Sie sind zwar jetzt schon älter und
verstehen es auch besser doch muß ich für sie und für meinen Mann fit
sein. Er hat mal zu mir gesagt das er mich bewundert woher ich all die Kraft
nehme, ganz ehrlich gesagt: Ich weis es nicht, doch ich bin froh das diese Kraft
noch da ist. Ich glaube sonst gäbe es die Familie Izett nicht mehr. Auch wenn
es mir so schlecht gehen sollt werde ich es trotzdem schaffen weiterhin zu ihm
zu halten und an seiner Seite stehen. Irgend wie komme ich dann schon wieder auf
die Beine, so wie ich es die ganzen letzten Jahre auch geschafft habe.
Es ist verdammt schwer zu beschreiben wie man sich fühlt und jemand der nicht
in so einer Situation ist oder war wird es nie verstehen. Ich kann auch
verstehen warum so viele Ehen zerbrochen sind durch diese Situationen. Doch
eines hoffe ich sehr: Meine Ehe bleibt bestehen, dafür kämpfe ich, so wie mein
Mann um sein Recht.
*Gina Izett ist verheiratet mit Alexander Izett, der krank wurde, nachdem er
1991 innerhalb von 2 Tagen neunmal geimpft wurde, wãhrend
er in der britischen Armee diente.
refusing
to kill