Joe und Clare Glenton weigern sich, die Menschen in Afghanistan zu töten.

Jetzt drohen diesem britischen Soldaten
zwei Jahre in Haft wegen Fahnenflucht.

SO KÖNNEN SIE JOE GLENTON UNTERSTÜTZEN

  • Schreiben Sie Joe auf defendjoeglenton@gmail.com

  • Sagen Sie der Armee und den Politikern Ihre Meinung, dass die ANKLAGEN gegen L/Cpl Joe Glenton FALLEN GELASSEN werden sollen. Einen Musterbrief finden Sie auf www.refusingtokill.net
  • Treten Sie in Aktion am Tag von Joe Glentons Verhandlung vor dem Kriegsgericht – provisorisch geplant im Januar 2010. Fragen Sie uns nach genaueren Informationen: payday@paydaynet.org
  • Senden Sie diese Informationen an Ihre Freunde und Familie weiter.

Der erste britische Soldat der seine Stimme erhebt 

Lance Corporal (Obergefreiter) Joe Glenton, 27, trat der Armee 2004 bei und wurde 2006 nach Kandahar, in Afghanistan, geschickt. Weil die Armee und Politiker behaupteten, dass britische Truppen dort seien um zu helfen, war er geschockt, als er sah, dass die Menschen in Afghanistan gegen sie waren. Beschämt und ernüchtert blieb er 2007 unerlaubt vom Dienst fern. Zwei Jahre später stellte er sich. Der Fahnenflucht und anderer Vergehen angeklagt, stehen ihm bis zu zehn Jahren Haft bevor, falls er in seinem Kriegsgerichtsverfahren verurteilt wird. Er hat über die Unzufriedenheit in den Truppen gesprochen (sehen Sie das Video der Channel 4 Nachrichten vom 24. Oktober). Momentan versucht die Armee ihm Schweigepflicht aufzuerlegen, indem Sie ihn bis zum Verhandlungstermin einsperren. Die Nachricht über seine Stellungnahme verbreitet sich international.

 

Sehr geehrter Herr Gordon Brown! Ich schreibe Ihnen als dienender Soldat der britischen Armee. Mein wichtigstes Anliegen ist, dass der Mut und die Zähigkeit meiner Kameraden ein Werkzeug US-amerikanischer Aussenpolitik geworden ist. Der Krieg in Afghanistan reduziert das Terrorrisiko nicht. Im Gegenteil – anstatt das Leben der Afghanen zu verbessern, bringt er Tod und Zerstörung in ihr Land. Großbritannien hat dort nichts verloren.“
Joe Glenton (Juli 2009)

„Als die Zahl der britischen Gefallenen 204 im achten Jahr des Konfliktes erreicht, frage ich mich: ‚Wieviele noch, Herr Premierminister?’ Ich dränge die britische Regierung dazu, all dem Schmerz und Leiden dieser mutigen Männer, Frauen und ihrer Familien ein Ende zu setzen... Mein Mann und ich sind uns in dieser Sache ganz einig. Ich bitte nur, dass jeder Mann und jede Frau das eigene Gewissen untersucht und die eigenen Schlüsse zieht.“
Clare Glenton (August 2009)

„Da sind die Besatzungsmächte am Himmel, die Splitterbomben und abgereichertes Uran abwerfen, und am Boden sind die fundamentalistischen Kriegsherren und die Taliban mit ihren eigenen Gewehren....mit dem Rückzug eines Feindes, den Besatzungsmächten, wird es einfacher sein gegen diese internen, fundamentalistischen Feinde zu kämpfen.“
Malalai Joya
, Afghanistanische Abgeordnete, aus dem Parlament ausgeschlossen.

Das Verbrechen heisst Besatzung

Britische Truppen besetzen das Land als NATO Mitglieder, um die Interessen des Westens, und  im Besonderen der US Grosskonzerne zu verteidigen. Obwohl es in Afghanistan kein Öl gibt, ist die Kontrolle über dieses Land der Schlüssel zur Kontrolle über die Region mit den grössten unangetasteten Öl- und Gasreserven der Welt. Die USA haben vor, eine Pipeline durch Afghanistan zu bauen, um den Plänen Russlands und Irans, die Europa und andere Länder mit Erdgas versorgen wollen, in die Quere zu kommen.  

Afghanistan – vom Krieg zerstört

  • Acht Jahre NATO Besatzung haben das Leben der Menschen in Afghanistan verschlechtert. 2009 stufte es der UN Index der menschlichen Entwicklung (Gesundheit, Ausbildung, Lebenserwartung, Lebensstandard usw) als 181. von 182 Ländern ein.
  • Nur 14% der Frauen sind alphabetisiert; schwangerschaftsbezogene Todesfälle sind 60 mal so hoch wie in Industrieländern; 50% aller Kinder unter fünf leiden an chronischer Unterernährung.
  • Präsident Karzai (international dafür verurteilt, dass er die letzten Wahlen manipuliert hat) hat ein Gesetz eingeführt, das Vergewaltigung effektiv legalisiert und das Frauen mit Hungerstrafen droht falls sie ihrem Ehemann Sex verweigern.
  • Die Mehrheit der Kriegsopfer waren Frauen. 300.000 der geschätzten 1,5 Millionen Menschen, die in zwei Jahrzehnten des Konfliktes getötet wurden, waren Kinder. 
  • Zehn Millionen Landminen haben hunderttausenden Afghanen Behinderungen verursacht.


Afghanische Frauen demonstrieren für ihre Rechte und gegen westliche Besatzung.

Die britische Regierung hat 4,6 £ (5,1 €) Milliarden pro Jahr für die Kriege in Irak und Afghanistan ausgegeben. Trotzdem sagen sowohl die Konservative- als auch die Labourpartei, dass kein Geld für Wohlfahrt oder Sozialdienste vorhanden ist.

Joe Glenton ist nicht allein
Andere Männer und Frauen haben sich auch geweigert Komplizen bei Krieg und Besatzung zu sein. 2005 sind mehr als 380 britische Soldaten unerlaubt vom Dienst ferngeblieben und sind noch immer verschollen.  
2006 war Ehren Watada (Bild) der erste US Offizier, der sich weigerte in den Irak zu gehen und dem deshalb sieben Jahre Haft bevorstanden. Unterstützt durch eine internationale Kampagne, die seine Mutter und seinen Vater und dienende SoldatInnen, VeteranInnen und andere miteinbezog, wurde Lt Watada nie eingesperrt und erlangte letzten Monat seine Entlassung aus der Armee.
  

Willst Du dem Heer beitreten?

  • Sie nehmen uns sehr viel Geld weg, um mehr von uns zu töten: Die Regierungen der Welt haben letztes Jahr eine Rekordsumme von 1,46 Billionen US Dollar dafür ausgegeben, ihre Armeen hochzurüsten – allein die USA fast die Hälfte davon. Mindestens 753.399 Menschen sind in Afghanistan und Irak getötet worden.
  • Du kannst auch getötet werden: Im Irak wurden 4.355 US Soldaten, 179 britische und 139 andere Soldaten der Koalition getötet; in Afghanistan wurden 934 US, 239 britische und 367 andere Soldaten der Koalition, darunter 34 Deutsche, getötet.
  • Oder verwundet: In Afghanistan wurden 4.139 US und 2.864 britische Soldaten verwundet; im Irak wurden 31.514 US und 11.750 britische Soldaten verwundet, viele davon mir traumatischen und lebensbedrohlichen Verletzungen.
  • Oder du kannst dich selbst töten: Im Vereinigten Königreich haben sich 264 Falklandveteranen nach dem Ende des Krieges umgebracht. Im Krieg selbst waren 255 getötet worden. In den USA verüben mindestens 6.200 Veteranen pro Jahr Selbstmord.
  • Oder du wirst körperlich krank, vielleicht sogar lebensgefährlich: 6.000 britische Soldaten und ungefähr 210.000 US Soldaten (30%) litten nach dem ersten Golfkrieg am Golfkriegsyndrom.
  • Oder du wirst psychisch krank: An mehr als 1.500 britischen Irakveteranen sind psychische Krankheitssymptome festgestellt worden.  Etwa 300.000 (20%) aller US Veteranen leiden an schweren Depressionen oder posttraumatischem Stresssyndrom.
  • Oder du wirst obdachlos: 1.100 britische Veteranen schlafen jede Nacht in London auf der Strasse oder in Notunterkünften. In den USA ist jeder dritte obdachlose Mann ein Kriegsveteran.
  • Oder du kommst mit dem Gesetz in Konflikt: 8.500 britische Veteranen sind im Gefängnis – 10% aller Gefängnisinsassen! 2004 waren 140.000 Veteranen in US Gefängnissen, 23% von ihnen wegen Gewalt- oder Sexualverbrechen.
  • Oder du tötest oder vergewaltigst: Die Zahl der Morde, die von  dienenden britischen Soldaten verübt wurden stieg um 89% seit Kriegsbeginn. Häusliche Gewalt in US Militärfamilien ist 5 mal so hoch wie in Zivilfamilien.
  • Oder du wirst vergewaltigt oder gemobbt: Wer kann schon den sexuellen Missbrauch und den Sadismus vergessen, der an den jungen RekrutInnen in den Deepcut Baracken verübt wurde? In den USA haben 30% aller Ex-Soldatinnen Vergewaltigung oder versuchte Vergewaltigung im Militär gemeldet.

Ist es das wert?


Payday Männernetzwerk arbeitet mit dem Weltweiten Frauenstreik
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